Anlässlich der anstehenden Wahl eines neuen Direktors oder einer neuer Direktorin des Instituts "De Pace Fidei" durch das Professor/innen-Kollegium der PTH Ende März, sprechen der Wissenschaftliche Beirat und der Sekretär Johann Kiem dem scheidenden Direktor Prof. Paul Renner einen ganz herzlichen Dank für seinen langjährigen eifrigen Einsatz aus.
Die gerade in diesem Frühjahr aktualisierten "Selbstverpflichtungen" des Instituts fassen das Selbstverständnis und die in konkreten Projekten umgesetzten Hauptziele des "De Pace Fidei" treffend zusammen: Aufgabe des 1994 durch Bischof Wilhelm Egger an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen gegründeten Instituts ist es vor allem, eine Hilfestellung für die Ortskirche von Bozen-Brixen bei der Bewältigung der Herausforderungen zu leisten, die sich aus der christlichen Sicht von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ergeben.
Seit seiner Entstehung hat sich das Institut hinsichtlich ökumenischer und interreligiöser Ausrichtung noch erweitert und setzt in letzter Zeit Schwerpunkte vor allem im Bereich der Schöpfungspflege und des Klimaschutzes, ganz im Sinne der Beschlüsse der Diözesansynode von 2013-2015. In Anlehnung an die AGENDA 2030 der „Vereinten Nationen“ und an die religiösen und sozialen Anliegen von Laudato si’, Fratelli Tutti und Laudate Deum, wird das Konzept einer ganzheitlichen Ökologie auf praktische Weise umzusetzen versucht. Zudem ist in den letzten Arbeitsjahren der Aspekt der „Geschlechtergerechtigkeit“ (SDG 5) in der Kirche mit in den Mittelpunkt gestellt worden. Dazu zählen u.a. der eigens erstellte „Dekalog“ und unterstützende Maßnahmen und Tätigkeiten rund um die „Petition gegen Missbrauch“ mehrerer Organisationen. Eine Priorität war und ist die gezielte Förderung der Würde eines jeden Menschen und der gesamten Schöpfung. Dies geschieht u.a. durch Fortbildungen für Pfarreien, in Dekanatskonferenzen und bei Tagungen. Überdies setzten sich das Institut und der Direktor durch öffentliche Stellungnahmen, Tagungen und erstellte Behelfe für eine Reflexion der Diözese zum sozialpolitischen und ökologisch-nachhaltigen Einsatz der Christinnen und Christen ein. Ein Hauptinstrument in Sachen Bewusstseinsbildung für die Bewahrung der Schöpfung stellt die zusammen mit dem "Amt für Dialog" veröffentlichte "Umweltfibel" in der bereits 3. Auflage dar. Seit Jahren wird zudem in traditioneller Weise der „Bischof Karl Golser-Preis“ an verdiente akademische Abschlussarbeiten vergeben. Das „De Pace Fidei“ pflegt weiters aktive Kontakte innerhalb und außerhalb Südtirols zu Organisationen, die sich mit der ganzheitlichen Ökologie befassen. Die jüngst erfolgte Mitgliedschaft beim Südtiroler „Dachverband für Natur- und Umweltschutz“ stellt einen wichtigen Höhepunkt dieser vielfältigen Kooperationen dar.
Dem scheidenden Direktor Prof. Paul Renner wünschen wir das Beste für die Zukunft und seinem/r Nachfolger/in einen guten Einstieg.